Sonntag, 30. Juni 2013

Halbjahresstatistik

Halbjahresstatistik 2013

Ein halbes Jahr ist um und ich habe beschlossen, eine Statistik rund um meine Leseaktivitäten zu machen.
Und los geht's! :-)

Seit Januar habe ich 38 Bücher gelesen und bisher 36 davon rezensiert (wobei die fehlenden zwei Rezensionen noch ausstehen). 

Obwohl es wirklich schwer war, habe ich mich für meine Top 4 entschieden:


Platz 4:
"Schmetterling aus Staub" von Anna Palm ist eine tolle Dystopie, die in Deutschland spielt und mich von Schreibstil und Plot total überzeugt hat. 

Platz 3:
"Ich fürchte mich nicht" von Tahereh Mafi. Obwohl ich noch ein paar Seiten vor mir habe, ist ganz klar, dass das Buch zu denen zählt, die mir in den vergangenen sechs Monaten am besten gefallen haben. Daran ist nicht zuletzt der tolle Schreibstil Schuld.

Platz 2:
"Selection" von Kiera Cass kannte ich schon auf Englisch, habe jedoch in diesem Jahr die deutsche Version lesen dürfen und es ist und bleibt eines meiner ungeschlagenen Lieblingsbücher.

Platz 1:
"Der Thron des Riesenkaisers" von Lena Klassen ist eines der Bücher, die ich noch rezensieren möchte, und steht stellvertretend für die ganze Rinland-Trilogie. Diese drei Bücher haben mich in diesem halben Jahr am allermeisten beeindruckt und berührt.

Flops
Natürlich habe ich auch ein paar Buchenttäuschungen erlebt. Da ich die meisten aber schon nicht mehr besitze, hier nur die Titel meiner vier Flops: 

"Worte sind nicht meine Sprache"von Aidan Chambers , weil die Umsetzung der Geschichte leider absolut nicht mein Fall war.

"Pretty Clever" von Elisa Ludwig, weil es für mich irgendwie einfach nichtssagend war.

"Sixteen Moons" von Kami Garcia und Margaret Stohl hatte zu viele Längen und ich konnte keine Bindung zu den Charakteren aufbauen.

Und "Eve & Caleb" von Anna Carey war zwar nicht grottenschlecht, aber hat meine Erwartungen vielleicht am meisten enttäuscht, weil ich auf eine originelle Dystopie gehofft hatte und die Geschichte dann doch sehr unspektakulär und vorhersehbar war.

Meine größte Buchüberraschung war "Touched - Die Schatten der Vergangenheit" von Corrine Jackson. Nachdem der erste Teil mich nicht vollkommen umgehauen hatte, gab es bei der Fortsetzung eine echte Steigerung! Das Buch hat mich wirklich begeistert.


Ich habe an 15 Leserunden teilgenommen. Eigentlich ist es ein bisschen geschummelt, wenn ich hier wieder die Top 3 präsentiere, aber ich möchte so gern alle tollen Bücher nominieren :)


Platz 3:
"Dark Destiny" von Jennifer Benkau ist bei mir zwar nicht ganz an die fünf Sterne herangekommen, doch die Leserunde mit der Autorin hat sehr viel Spaß gemacht.

Platz 2:
"Der geheime Name" von Daniela Winterfeld ist einfach nur magisch märchenhaft und wunderbar geschrieben. Auch hier war die Autorin mit von der Partie und der Austausch war super!

Platz 1:
"Vakuum" von Antje Wagner war mein absolutes Leserundenhighlight. Die Autorin hat sich für die Fragen der Leser sehr viel Zeit genommen. Ich bewundere ihre Art zu schreiben und habe den Genremix und die vielen unvorhersehbaren Wendungen sehr genossen.

Neu bekommen habe ich seit Januar sage und schreibe 83 (!!!) Bücher (was umgekehrt die Zahl ergibt, die ich zu lesen geschafft habe :D ).
Damit besteht mein Haupt-SuB (und ja, ich habe auch noch einen kleinen Neben-SuB) nun aus 70 Büchern, mehr als die Hälfte davon Fantasy/Romantasy. Den zweitgrößten Stapel bilden die Dystopien und dann habe ich auch noch einiges an realistischen Jugendbüchern sowie Thrillern zu lesen.

Fazit: 
Die erste Hälfte von 2013 war für mich lesetechnisch betrachtet sehr durchwachsen. Es waren viele tolle Titel dabei, aber auf das ein oder andere Buch hätte ich auch verzichten können. Man weiß es eben erst im Nachhinein...
Mein SuB ist zwar höher, als ich ihn gern hätte, aber immerhin ist es mir gelungen, die Zahl der ungelesenen Bücher unter der der Neuzugänge zu halten :) 

Ich bin sehr gespannt, inwiefern sich meine Statistik bis zum Ende des Jahres verändern wird und ob sich vielleicht sogar eines meiner bisherigen Highlights als Top für das ganze Jahr wird halten können. Aber das wird sich zeigen - schließlich wartet der Herbst mit einer Menge Must-Have-Neuerscheinungen...

Wie sieht es bei euch aus? Was waren in diesem Jahr bisher eure Favoriten und auf welche Neuerscheinung freut ihr euch schon besonders?

Neuzugänge

Neuzugänge 15.-30. Juni

 Vier Neuzugänge in den letzten zwei Wochen:


Endlich besitze ich "Night School - Du darfst keinem trauen" von C. J. Daugherty! Ich habe es mir als Taschenbuchleseexemplar ertauscht (so passt es besser in meinen vollen Schrank :D), da ich das E-Book, das es um die Weihnachtszeit kostenlos gab, wahrscheinlich nie lesen werde...


Zum Welttag der Meere gab es auf Lovelybooks ein Gewinnspiel und ich hatte das Glück, "Fern wie Sommerwind" von Patrycja Spychalski zu gewinnen. Die Autorin hat das Buch sogar signiert und zusätzlich noch ihr Lieblingsbuch, das mit Meer zu tun hat, beigelegt:

Wenn ihr schon etwas von den Büchern kennt, bin ich gespannt auf eure Meinung :)

Heute Abend gibt es dann noch eine Halbjahrslesestatistik von mir...

Freitag, 28. Juni 2013

Escape - Jennifer Rush

Rezension zu "Escape" von Jennifer Rush


Broschiert: 319 Seiten
Verlag: Loewe Verlag (Januar 2013)
ISBN-13: 978-3785575161
Originaltitel: Altered
Band 1

Inhalt

 

Im Keller des Farmhauses, in dem Anna mit ihrem Vater wohnt, befindet sich ein geheimes Labor. Vier junge Männer leben dort unten, eingesperrt in Einzelzellen und abgeschirmt von der Außenwelt. Sie sind ungewöhnlich stark. Sie altern nicht. Und sie können sich nicht an ihre Vergangenheit erinnern.
Ununterbrochen werden medizinische Tests an ihnen durchgeführt. Im Laufe der Jahre sind die Jungen fester Bestandteil von Annas Leben geworden und sie hat sich in ihren Anführer, Sam, verliebt. 
Dann wagen die vier die Flucht und nehmen Anna mit.
Auf einer gefährlichen Verfolgungsjagd versuchen sie Antworten zu finden. Ihre einzigen Anhaltspunkte: Narben in Form von Buchstaben und das Tattoo auf Sams Rücken.
Schon bald muss Anna erkennen, dass nichts so ist, wie sie geglaubt hat.

Meine Meinung

 

Ich muss sagen, dass ich mich immer wundere, wenn ein englischer Originaltitel durch einen anderen, ebenfalls englischen, Titel ersetzt wird, aber bei "Escape" ist immerhin sowohl der eine als auch der andere passend.
Das deutsche Cover mag ich sehr. Besonders der Buchrücken sieht mit der dunklen Birken-Silhouette im Regal einfach schön aus :-)

Ich habe eine Weile gebraucht, um in die Geschichte einzutauchen. Zunächst hatte ich nicht wirklich einen Draht zu Anna und bin schreibstiltechnisch über die ein oder andere Formulierung gestolpert.
Dann jedoch wendete sich das Blatt und die Spannung nahm rasant zu. Viele Rätsel tauchten auf und warteten darauf, gelöst zu werden - spätestens nach einem Drittel hatte das Buch mich dann endgültig gepackt.

Die Reise der Charaktere steckte voller (zum Teil böser) Überraschungen und unerwarteter Wendungen, sodass mich der Plot im Endeffekt überzeugen konnte.

Am Ende bleiben zwar einige Fragen offen, sie sind jedoch nicht so drängend, dass die Fortsetzung sich sofort anschließen müsste. Dennoch hoffe ich, dass die Reihe weiter übersetzt wird und werde sie sicher weiterverfolgen.

Fazit

 

Für einen Debütroman ist "Escape" ein wirklich tolles Buch, dem man ein paar kleine Feinheiten, die vielleicht verbesserungswürdig wären, verzeihen kann. 
Die Geschichte ist spannend und voller interessanter und origineller Ideen, auch wenn noch ein klein wenig an der Umsetzung gefeilt werden könnte.

Mittwoch, 26. Juni 2013

Du oder... - Simone Elkeles

Dreifachrezension: Die "Du oder..."-Trilogie 

von Simone Elkeles

 

Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich mit der Trilogie begonnen habe - das war zu der Zeit, in der ich vom Rezensieren noch weit entfernt war :-)
Den ersten Teil habe ich seitdem sogar schon zweimal gelesen, den zweiten letztes Jahr und letzte Woche habe ich mir endlich den dritten Band geholt. Ich dachte, es würde sich anbieten, alle drei Bücher in einen Post zu packen. Mal sehen, wie es klappt...

Band 1: "Du oder das ganze Leben" 

 

Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: cbt (10. Januar 2011)
ISBN-13: 978-3570307182

Inhalt:

Alex Fuentes und Brittany Ellis könnten unterschiedlicher nicht sein.
Er Mexikaner und Gangmitglied, sie das beliebteste Mädchen an der Schule, Cheerleaderin und reiches Elternhaus - obwohl ihr Privatleben weit weniger komplikationslos verläuft als viele glauben.
Doch dann werden sie als Chemiepartner zusammengesteckt. Brittany hat nicht vor, irgendetwas zuzulassen, was darüber hinausgeht. Alex hingegen hat eine Wette abgeschlossen, dass es ihm gelingen wird, sie zu verführen...

Kurzmeinung:

Man könnte eine seichte Liebesgeschichte erwarten, aber "Du oder das ganze Leben" bietet mehr. Die Charaktere zeigen Tiefe und trotzen den typischen Klischees in den allermeisten Fällen. Gangrealität, Integrationsprobleme und familiäre Konflikte werden realistisch dargestellt und auch die Spannung kommt nicht zu kurz.Das Einzige, was mir an dem Buch nicht wirklich gefällt, ist der Epilog, der meiner Meinung nach überflüssig ist und die Geschichte im Endeffekt doch noch einen Hauch zu kitschig macht. Aber Näheres werde ich natürlich nicht verraten ;-)

Band 2: "Du oder der Rest der Welt" 

Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: cbt (9. November 2011)
ISBN-13: 978-3570307717

Inhalt:

Als Carlos zu seinem Bruder Alex zieht, gibt er sich keine Mühe, sich in seinem neuen Umfeld beliebt zu machen. Das Leben seines Bruders erscheint ihm wenig verlockend. Warum sollte er Zukunftspläne machen und sich womöglich auch noch in eine feste Beziehung begeben? Lieber bleibt er bei seinem "Bad Boy"-Image und knüpft neue Kontakte zur Gang.
Als er Kiara trifft, hält er sie für einen hoffnungslosen Fall. Und auch für sie ist eines klar: Carlos ist absolut nicht ihr Typ. Oder?

Kurzmeinung:

Wie schon im ersten Teil, sind es die Charaktere, die einem schon nach wenigen Seiten wie alte Bekannte erscheinen und den größten Reiz des Buches ausmachen. Carlos, der vielleicht schwierigste der Fuentes-Brüder mit seinem feurigen Temperament und auf der anderen Seite Kiara, die in so ziemlich jeder Hinsicht ein untypisches Mädchen ist. Wer mich allerdings wirklich genervt hat, ist Tuck, ihr schwuler bester Freund. Auf den hätte ich wirklich verzichten können.
Ansonsten eine weitere spannungs- und konfliktgeladene Liebesstory. Einen Zukunftsepilog gibt es auch hier; dieser erschien mir aber recht passend.

Band 3: "Du oder die große Liebe"

Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: cbt (9. April 2012)
ISBN-13: 978-3570308080

Inhalt:

Luis, der jüngste der Fuentes-Brüder, kehrt mit seiner Mutter in seine alte Heimat und an seine alte Schule zurück. Dort begegnet er Nikki wieder, an die er sich noch allzu gut von einem Vorfall auf der Hochzeit seines Bruders erinnert. Trotz mexikanischer Wurzeln wird Nikki von den Latinos nicht anerkannt, weil sie nicht einmal Spanisch spricht. Luis jedoch würde nur allzu gern an sie herankommen. Was er nicht weiß: Seid Nikki einmal das Herz gebrochen wurde, hat sie sich geschworen, sich nie wieder verletzbar zu machen.
Und dann wird auch noch der Kopf der Latino Blood aus der Haft entlassen und will Luis in seine Dienste stellen...

Kurzmeinung:

Auch der letzte Teil weiß gut zu unterhalten. Luis und Nikki wachsen einem schnell ans Herz und auch wenn man mit ihnen beiden ein wenig Geduld haben muss (mit Nikki, weil sie sich einfach nicht öffnen will und mit Luis, weil er manchmal sehr naiv ist und Fehler macht, die man ihm wirklich übel nehmen kann), fesselt ihre Geschichte.
Wieder gab es einen Epilog, den ich diesmal wirklich noch übertriebener fand als bei Band 1, aber davon abgesehen hat das Lesen auch diesmal viel Spaß gemacht.

Gesamtfazit:

Die "Du oder..."-Trilogie besteht aus drei spannenden Liebesgeschichten dreier sehr verschiedener und doch eng verbundener Brüder. Die Bücher lassen sich sehr schnell durchlesen, weil sie sehr locker und flüssig geschrieben sind. Was ich besonders mag, ist, dass die Perspektiven der jeweiligen Protagonisten sich immer abwechseln. 
Obwohl es natürlich immer wieder romantisch wird, spielen auch andere Themen eine Rolle und düstere Aspekte des Lebens werden nicht ausgespart.
Auch wenn eine unvermeidliche Happyend-Garantie festzustellen ist, wird es nie langweilig und es müssen auch Verluste verbucht werden.
Am liebsten mag ich nach wie vor den ersten Band, aber auch die anderen beiden lohnen sich durchaus. Schön ist natürlich auch, dass bekannte Charaktere am Rande später immer noch einmal auftauchen und man sehen kann, wie es für sie weitergegangen ist.

Was ich noch anmerken muss, ist, dass ich die Titel nicht verstehe. Vor allem beim letzten Band macht es in meinen Augen absolut keinen Sinn. Vielleicht hätte man nicht nur die Originalcover sondern gleich auch die ursprünglichen Titel übernehmen sollen, denn die hatten wenigstens Bezug zum Inhalt...

Trotz minimaler Abzüge runde ich das Ergebnis der drei Bücher im Gesamteindruck auf volle fünf Sterne!



Montag, 24. Juni 2013

Schattengesicht - Antje Wagner

Rezension zu "Schattengesicht" von Antje Wagner


Taschenbuch: 206 Seiten
Verlag: bloomoon; Auflage: 1.Auflage (21. April 2012)
ISBN-13: 978-3833350894

Inhalt

Ich hatte geglaubt, dass wir nur geduldig sein mussten, dass die Misere, in der wir lebten, ein Übergang zu unserem echten Leben war, den wir durchstehen müssten. Und an dieses Bild hatte ich mich geklammert. Aber die Städte wechseln, die Zeit vergeht, das Leben versickert wie Wasser im Ausguss, und plötzlich wird einem klar, dass man einem Phantom nachläuft. Dass das alte Leben nirgends auf einen wartet. Dass es einfach nicht mehr da ist. (S. 28)
Schon seit langem sind Milana und Polly auf der Flucht, leben in ständiger Furcht, entdeckt zu werden. Etwas Unheimliches umgibt die beiden jungen Frauen, der Tod selbst scheint ihr Begleiter zu sein. 
Was ist es, dass die Leben der beiden so eng zusammengeschweißt hat? Warum fürchten sich andere Menschen vor Polly?
Auf der Suche nach Antworten hilft nur ein Rückblick in Milanas Kindheit, die alles andere als schön und behütet verlief...

Meine Meinung

 

Nach "Vakuum" war "Schattengesicht" mein zweites Buch von Antje Wagner. Wenn ich von ersterem nicht so begeistert gewesen wäre, wäre ich vermutlich nie auf zweiteres gestoßen. Es ist ein recht kleines, dünnes und handliches Büchlein und allein vom Cover her hätte ich nicht darauf getippt, dass es meinen Geschmack treffen könnte.

Die Autorin beherrscht eine Art zu schreiben, die mich aufs Neue fasziniert hat. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und doch ungewöhnlich. Nach abgekauten Formulierungen kann man lange suchen - bei ihr ist jedes Wort gut gewählt.
Darüber hinaus hat man es bei Antje Wagner mit einer wahren Atmosphären-Künstlerin zu tun. Anhand formaler Merkmale ihrer Geschichte bestimmt sie die Gefühle des Lesers. So etwas habe ich selten erlebt!

So ist allein schon der Aufbau von "Schattengesicht" ein sorgsam konstruiertes Netz, das sich dem Leser Stück für Stück entwirrt.
Die Geschichte wird im Prinzip von hinten aufgerollt, beginnt in der Gegenwart und blendet dann nach und nach zurück. Die Auflösung schließlich kam für mich unerwartet und erschütternd.

Wie oft hat man es in der Literatur mit blassen Charakteren zu tun - "Schattengesicht" jedoch ist, genau wie "Vakuum" weit davon entfernt, einen solchen Vorwurf zu rechtfertigen. 
Die Autorin kennt ihre Figuren durch und durch und hat sich intensiv mit ihnen auseinandergesetzt - und das merkt man. Wenn es um psychische Verfassungen und Entwicklungen geht, kann Antje Wagner ebenfalls punkten.

Dass das Buch somit im Gesamtbild betrachtet eine bewundernswerte Leistung ist, ist definitiv nicht zu bezweifeln. Wie es beim Einzelnen ankommt hingegen, ist wohl Geschmackssache.
Für mich persönlich muss ich sagen, dass es mir nicht derart gut gefallen hat wie "Vakuum". Ich glaube, dass es daran liegt, dass ich mich einfach zu sehr gegruselt habe - doch ich habe gehört, es soll Leute geben, die sich gern gruseln. Von daher werde ich dem Buch keinen Strick draus drehen ;-)

Fazit

 

Rein objektiv betrachtet ist "Schattengesicht" ein Buch, dem man eine große Portion Genialität zugestehen muss. Alles weitere entscheidet sich an den Erwartungen, an die man persönlich an die Geschichte herangeht.
Wenn ich lese, suche ich nicht unbedingt nach Heile-Welt-Plots und rosigen Happyends, aber lieber ist es mir schon, wenn zumindest ein wenig Hoffnung zwischen den Zeilen mitschwingt. 
"Schattengesicht" ist kein fröhliches Buch, sondern im Gegenteil sogar recht düster. Es hat mich mit einem unwohlen Gefühl in der Magengegend zurückgelassen und auch wenn das vielleicht so beabsichtigt war, erdreiste ich mich, dafür einen Stern abzuziehen.
Meine Sternbewertung also diesmal mehr meine gefühlsmäßige Beurteilung:
 

Sonntag, 16. Juni 2013

Das Meer, in dem ich schwimmen lernte - Franziska Fischer

Rezension zu "Das Meer, in dem ich schwimmen lernte" 

Broschiert: 288 Seiten
Verlag: Schwarzkopf & Schwarzkopf  (15. Mai 2013)
ISBN-13: 978-3862652556

Inhalt

Was habe ich das letzte Jahr getan, während der Efeu immer dichter wurde? Weißt du es? Kannst du es wissen? Wie schnell es gehen kann, dass man solche Dinge vergisst, obwohl sie doch der Grund dafür sind, jeden Morgen aufzustehen. Und wie merkwürdig ist es, eine Entscheidung treffen zu wollen zwischen etwas, das ganz nah ist, und etwas, das wie zu einem anderen Menschen gehört. (S. 44)

Ronja ist 21 Jahre alt und hat sich wie aus heiterem Himmel zu einer Mexiko-Reise aufgemacht. Während sie sich zuerst noch ziellos und vollkommen fremd fühlt, kommt sie mehr und mehr in Kontakt mit der Kultur des Landes und mit seinen Menschen. Sie findet eine Freundin, mit der sie ein Stück ihres Weges teilt. Als Julia zurückreisen muss, strandet Ronja in einem abgelegenen Ort. Dort spürt sie, was es bedeutet, gebraucht zu werden und beginnt, ihre Talente einzubringen. Und sie trifft Ismael - den Schmuckhändler mit den schönen Augen...

Meine Meinung

 

"Das Meer, in dem ich schwimmen lernte" beeindruckt von Anfang an. Allein schon der Titel hat mir unheimlich gut gefallen und war eigentlich auch der Auslöser für mein Interesse.

Vom ersten Satz an nimmt der wunderschöne, poetische Schreibstil gefangen. Einerseits sorgt er dafür, dass man immer wieder innehält, um eine Passage noch einmal zu lesen und wirken zu lassen, was den Fluss der Geschichte hemmt, andererseits ist er aber einfach etwas besonderes und bietet viele zitierwürdige Textstellen.

Der Aufbau der Geschichte ist sehr gut konzipiert. Der Ausgangspunkt, die Entwicklung der Protagonistin während der Reise, das Ende - für mich passte das alles wunderbar zusammen. 

Die Figuren machen es dem Leser mitunter nicht leicht, gewähren nur kleine Einblicke in ihre Gefühls- und Gedankenwelt. Jede von ihnen hatte Tiefe und eine eigene Geschichte, doch viele von ihnen, allen voran natürlich Ronja, Julia und Ismael betrachtet man mehr aus der Distanz, als dass man Zugang zu ihnen hat.

Dass die Autorin sich mit Mexiko auskennt, ist offensichtlich. Sie zeichnet ein sehr detailgetreues, vielfältiges und authentisches Bild von Land und Leuten und lässt dabei auch die Schattenseiten des Lebens nicht aus. Dafür muss man auf jeden Fall ein großes Kompliment aussprechen!

Nach all diesen positiven Aspekten wird es schwer zu begründen, warum das Buch mich insgesamt nicht richtig begeistern konnte.
Mein Hauptproblem war, dass ich einfach nicht recht in die Geschichte hineingekommen bin. Es wirkte auf mich ein bisschen, als ob die Handlung nicht fließt. Es ist schon eher eine Art Reisebericht mit einzelnen Stationen und so eine Reise selbst zu erleben wäre natürlich etwas Großartiges. Ronja aber zu begleiten hat für mich leider nicht funktioniert. 
Es mag sein, dass die Geschichte mir daher so schleppend erschien, weil ich als hauptsächliche Fantasy- und Dystopien-Leserin nicht immer etwas mit realistischen Geschichten anfangen kann. Anders kann ich mir das nicht erklären.

In einem Satz könnte ich also etwas widersprüchlich behaupten: Tolles Buch, aber bei mir ist der Funke leider nicht übergesprungen.

Fazit

 

Hier Sterne zu vergeben, fällt mir alles andere als leicht.
Für mich persönlich reicht es leider nur für drei, da ich einfach nicht so in die Geschichte hineingetaucht bin, wie ich es mir gewünscht hätte. Trotzdem habe ich das Gefühl, dem Buch damit nicht gerecht zu werden.
Meine Empfehlung geht an alle, die sich in dem Genre zu Hause fühlen, und alle, die das Reisen oder Mexiko im Speziellen lieben.  

Samstag, 15. Juni 2013

Neuzugänge

Neuzugänge 1.-15. Juni

Trotz meiner kleinen krankenhausbedingten Auszeit gab es auch in den letzten zwei Wochen neue Bücher für mich :)


"Das Meer, in dem ich schwimmen lernte" von Franziska Fischer habe ich für eine Leserunde bekommen und werde bald damit fertig sein. Ein wunderschöner Schreibstil, aber das Genre ist, glaub ich, einfach nicht so meins. Die Rezension folgt die Tage...

"Artikel 5" von Kristen Simmons habe ich bei einem Gewinnspiel des ivi-Verlags abgesahnt und freue mich schon riesig darauf. Davon hab ich bisher nur Gutes gehört.

"Die Verratenen" von Ursula Poznanski sowie "Die Bücherdiebin" von Markus Zusak waren Geschenke, die mir ganz liebe Menschen wegen meines gebrochenen Arms gemacht haben :)
Ersteres werde ich bald mal einplanen, bevor im Herbst schon die Fortsetzung herauskommt. Letzteres habe ich bereits einmal von meiner Mutter geliehen, aber nun besitze ich ein eigenes Exemplar.

Klappentexte gibt es diesmal nicht, aber ich denke, die meisten Titel sind recht bekannt und "Das Meer, in dem ich schwimmen lernte" werde ich schon in wenigen Tagen ausführlicher vorstellen.

Liebe Grüße! Evelyn 

Donnerstag, 13. Juni 2013

Meeresflüstern - Patricia Schröder

Rezension zu "Meeresflüstern" von Patricia Schröder

Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Coppenrath, Münster; Januar 2012
ISBN-13: 978-3649603191

Nach fast zwei Wochen im Krankenhaus kann ich endlich wieder rezensieren (auch wenn das Tippen nur mit links ewig dauert). "Meeresflüstern" hatte ich vorher schon durch. Mal sehen, was davon noch hängen geblieben ist...

Inhalt

"Das Meer tut in der Regel niemandem etwas. Man muss nur verstehen, mit ihm umzugehen."
Interessant, dachte ich. Offenbar hielt er das Meer für eine Person, ein Individuum, zu dem man sagen konnte: "Hör mal, lass es uns doch einfach so handhaben: Ich tu dir nichts, also lass mich bitte auch in Ruhe, okay?" - Na ja, im Grunde machte ich es ja bereits genauso.
(S. 28)

Nach dem Tod ihres Vaters verlässt Elodie Lübeck, um Zeit bei ihrer Großtante auf der Insel Guernsey zu verbringen, obwohl sie Angst vor dem Wasser hat. Sie erhofft sich, dass sie dort den Verlust verarbeiten und wieder zu sich selbst finden kann.
Schnell lernt sie neue Freunde kennen, nicht zuletzt den geheimnisvollen Cyril.
Doch ihr Aufenthalt auf der Insel wird schnell von furchtbaren Ereignissen überschattet. Als auf der Nachbarinsel die Leiche eines Mädchens gefunden wird, sieht Elodie die Vorhersage der verrückten alten Silly, die alle als Unsinn abgetan haben, bestätigt: Ihre Anwesenheit bringt Unglück über die Inseln.
Und dann ist da noch dieser Junge im Meer, dem sie zuvor schon in ihren Träumen begegnet ist...

 

Meine Meinung


Das Buch war für mich eine Mischung aus Cover- und Themenkauf. Ein Blickfang ist "Meeresflüstern" auf jeden Fall und da ich Geschichten rund um Nixen, Sirenen & Co. mag, war die Sache klar und schon lag es auf dem Kassentisch.

Die größte Stärke des Buches ist meiner Meinung nach, dass so vieles mysteriös und unvorhersehbar bleibt. Figuren und Hintergründe sind oftmals nicht leicht zu durchschauen und der Leser tappt im Dunkeln. Ein Buch so zu konzipieren ist eine Kunst für sich und verhindert, dass Langeweile aufkommt.
Allein schon wegen der zahlreichen offenen Fragen am Ende werde ich die Trilogie weiterverfolgen.

Elodie ist eine sympathische Protagonistin (mit einem, wie ich finde, tollen Namen) und auch wenn ich mich nicht hundertprozentig mit ihrer Art identifizieren konnte, hat es mir gefallen, ihre Erlebnisse zu erlesen.
Die sonstigen Figuren waren interessant angelegt, hätten aber vielleicht etwas mehr Tiefe vertragen können. Ich könnte jetzt niemanden nennen, der mir besonders ans Herz gewachsen wäre.

Was mit fortschreitendem Verlauf der Geschichte natürlich mehr und mehr in den Vordergrund rückt, ist die Liebesgeschichte. Hierzu kann ich nur sagen (und es will was heißen, dass das von mir kommt): Zu viel Kitsch. Die Bezeichnung "romantisch" wäre untertrieben, hier trieft es regelrecht vor Schnulz (oder Schnulzigkeit? :D) und das war mir ehrlich gesagt ein bisschen zu viel.

Die Ideen der Autorin waren durchaus originell, lediglich Elodies Träume erschienen mir ein wenig klischeehaft. In letzter Zeit träumen Protagonistinnen häufig von geheimnisvollen, bildschönen Jungen, bevor sie ihnen in der Realität begegnen, wie mir scheint. 

Fazit 


"Meeresflüstern" ist ein sehr unterhaltsames Buch und weiß zu begeistern - jedenfalls, wenn man nicht gerade die Aufklärung über den Sinn des Lebens erwartet. 
Obwohl das ein oder andere aus meiner Sicht verbesserungswürdig wäre und vor allem das Geturtel mir irgendwann auf die Nerven gegangen ist, will ich auf jeden Fall wissen, wie es in "Meeresrauschen" weitergeht.

Sonntag, 9. Juni 2013

"Menschen wie Du und Ich?!" N°2

Hallo liebe Leser :)

Hier kommt mein zweites (oder quasi drittes) Werk aus der Reihe "Menschen wie Du und Ich?!".
Ihr könnt euch immer noch gerne melden, wenn ihr an dem Projekt mitwirken wollt.

"Robert", 21x29cm, Aquarell

Einen guten Start in die neue Woche!
Miriam

Donnerstag, 6. Juni 2013

Hör nicht auf zu lächeln, Britney!

Hallo liebe Leser :)

Zwischendurch noch mal Neuigkeiten von meiner Seite: Ich habe mein erstes "richtiges" Airbrush-Projekt zu Ende gebracht. Ich habe die gesamte Airbrush-Ausrüstung im letzten November von einem wahnsinnig netten Mann geschenkt bekommen, der mich für talentiert genug gehalten hat, gut damit umzugehen, und bin unglaublich dankbar dafür. Was sie für einen genauen Wert hat, weiß ich nicht, aber einen enorm hohen.
Ich wollte ihm das Bild zum Geburtstag schenken. Ich habe bis vor kurzem kaum einen Gedanken daran verschwendet, dass es für manche Dinge je zu spät sein kann. Aber es ist zu spät. Mein Herz möchte das nicht akzeptieren, aber mein Verstand muss.

Ich möchte dieses Bild allen einsamen, verzweifelten Menschen in der ganzen Welt widmen, die glauben, allein zu sein. Wir sind niemals allein.

Auf dem Foto wirkt ihre linke Gesichtshälfte etwas gelb aus, in Wirklichlichkeit ist das allerdings überhaupt nicht der Fall ;)

"Hör nicht auf zu lächlen, Britney!", 35x50cm, Airbrush und Buntstift auf Schoellershammer Airbrushpapier N°4

Ich bin wahrlich kein Britney-Spears-Fan, ich mag zwar einige ältere Lieder von ihr, aber ihre Persönlichkeit - nun, ja. Ich glaube, ich muss nicht mehr dazu sagen.
Aber wenn ich so darüber nachdenke, hat Britney schon sehr viel in ihrem Leben durchstehen müssen. Und es stellt sich wieder die Frage, ob Ruhm Menschen zerstört...

Einen verbleibenden schönen Tag bis zum Wochenende!
Miriam