Freitag, 2. Mai 2014

Noah und Echo - Katie McGarry

Rezension zu "Noah und Echo -
Liebe kennt keine Grenzen"
von Katie McGarry

Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Oetinger (20. Februar 2014)
ISBN-13: 978-3789142727
Originaltitel: Pushing The Limits

Inhalt

 

Am schlimmsten war nicht das Weinen, das alle sahen, nein, am schlimmsten war es, wenn die Seele weinte und es keinen Trost gab. Ein Teil deiner Seele ging kaputt und vernarbte auf dem Teil, der überlebte. Bei Leuten wie Echo und mir hatte die Seele mehr Narbengewebe als Leben.
(S. 297)

Echo Emerson war immer beliebt, hatte gute Noten und einen großen Freundeskreis inklusive einem Freund, um den sie von vielen Mädchen heiß beneidet wurde.
Noah Hutchins war - auch wenn sich kaum noch jemand daran erinnern kann - ein Musterschüler aus guten Verhältnissen mit den besten Zukunftsperspektiven.
Beide haben Verluste erlitten, beiden hat das Schicksal Steine in den Weg gelegt, beide haben sich verändert. Echo mit ihren Narben, die sie niemandem zeigt und an deren Ursprung sie sich nicht erinnern kann, Noah mit seinen kiffenden Freunden, die für ihn die einzige Familie sind, die er noch hat, seit seine Eltern gestorben und seine Brüder an Pflegeeltern vermitteln worden sind, die sein Besuchsrecht einschränken, soweit sie können.
Als die beiden aufeinandertreffen, ist das äußerst explosiv... und könnte für beide genauso heilsam sein.

Meine Meinung

 

"Noah und Echo" war für mich trotz des Untertitels - den ich wirklich fürchterlich kitschig, abgenutzt und dadurch nichtssagend finde - und dem Cover, das einem vielleicht auf den ersten Blick nicht so gefällt und sich erst nach einigem Nachdenken erschließt, ein Buch, das sofort auf meine Must-Read-Liste gewandert ist. In diesem Fall war es der Klappentext, der mich sofort magisch angezogen hat.

Gewissermaßen könnte man sagen, dass das Buch dem Inhalt und Stil der bekannten "Du oder..."-Reihe von Simone Elkeles sehr nah kommt. 
Zwei unnahbare Jugendliche, die zur Highschool gehen, als selbstbewusst und vielleicht sogar privilegiert gelten und in Wirklichkeit Menschen sind, die mit ernsten Problemen zu kämpfen haben.
Auch dass sich daraus eine Liebesgeschichte entwickelt, ist natürlich keine echte Überraschung.

Besonders gut gefallen hat mir, dass die Geschichte abwechselnd von Echo und Noah aus der Ich-Perspektive erzählt wird. Dadurch lernt man die beiden Protagonisten mit all ihren vielen Schichten sehr gut kennen und kann ihr Denken und Handeln nachvollziehen. 
Viele Nebencharaktere sind eher flach gehalten, doch auch einige von ihnen - wie z.B. Noahs Freundin Beth - haben ihre eigene Geschichte und Rolle.

Besonders gereizt hat mich, zu erfahren, was den beiden - vor allem Echo, die ja mit einer Gedächtnislücke leben muss - in der Vergangenheit zugestoßen ist. Die Auflösung wiederum war mir dann aber ein bisschen zu vorhersehbar. Man konnte schon recht früh erahnen, was geschehen ist - Kapitel bevor Echo es schließlich selbst herausfindet. Da aber ihre Entwicklung im Vordergrund steht, ist das auch kein großer Kritikpunkt.

Was ich dem Buch hoch anrechne, ist, dass es nicht in irgendwelche schwülstigen "durch ihre große Liebe wird alles andere nebensächlich und die Vergangenheit spielt keine Rolle mehr"-Lösungen abdriftet, sondern sehr realistisch bleibt. 


Fazit

 

Sehr gut konstruiert und geschrieben, erwischt einen auf der emotionalen Ebene und setzt sich mit schwierigen Themen auseinander, ohne am Ende ein unglaubwürdiges Heilmittel anzubieten. Die Protagonisten schließt man schnell ins Herz.
Ein großartiges Buch!

3 Kommentare:

lenasbücherwelt hat gesagt…

Schöne Rezi, ich fand es auch super !

niemand hat gesagt…

HuHu du Liebe,
schön das dir das Buch genauso zusagen konnte wie mir ;)
Deine Rezension ist wiedermal sehr schön! ♥

Liebste Grüße,
Leslie

Lainybelle hat gesagt…

Danke, ihr beiden :)