Montag, 22. April 2013

Blut ist im Schuh - Anna Schneider

Rezension zu "Blut ist im Schuh" von Anna Schneider


  • Erscheinungsdatum: 15.03.2013, Verlag : Planet Girl
  • ISBN: 9783522503303, Flexibler Einband: 256 Seiten
  • Jugendthriller 

Inhalt


Seit Amelie bei ihrer Stiefmutter und deren Tochter lebt, hat sie es nicht leicht. Die beiden sind eine eingeschworene Einheit und scheinen Amelie als Fremdkörper in ihrer Familie zu betrachten. Allzu oft wird sie Opfer von den bösen Streichen ihrer eifersüchtigen neuen Schwester Sarah. Doch mit ihrem Vater, der oft geschäftlich unterwegs ist, kann sie nicht darüber reden - jetzt, wo er nach dem Tod ihrer Mutter endlich wieder glücklich ist. Wenigstens kann sie sich auf den Abschlussball mit Ben freuen, dem süßesten Typen an der Schule.
Doch die schrecklichen Vorfälle häufen sich. Kann es überhaupt sein, dass Sarah allein für all das verantwortlich ist?

Meine Meinung


Zuerst einmal muss ich ein großes Lob für die Gestaltung des Buches aussprechen. Zwar ist rosa nicht so meine Farbe und die Silhouetten der beiden Mädchen sind vielleicht auch nicht wirklich ausgefallen, aber die auf den Schnitt gedruckten Vignetten und die hübschen Kapitelüberschriften sind traumhaft!

Zu meiner Überraschung stellte ich schon nach wenigen Seiten fest, dass in dem Buch nicht nur Amelies Perspektive, sondern auch die des Täters und Sarahs vertreten sind. Das fand ich super, nicht zuletzt weil Sarah so zu einem eigenständigen, vom Klischee der bösen Stiefschwester losgelösten Charakter wird, mit dem man mitfühlen und für den man Verständnis aufbringen kann.

Obwohl die Märchenvorlage besonders durch die eingefügten Zitate offensichtlich ist, hält die Geschichte sich im Detail nicht daran, was für Unvorhersehbarkeit und Frische sorgt.
Einiges ist umgesetzt und modernisiert, wie man es erwarten würde: So wird der Ball- zum Sportschuh und das königliche Fest zu einer Schulveranstaltung. Dennoch bleibt ausreichend Raum für Überraschungen.

Die Charaktere sind interessant und vielseitig. Neben Amelie, die ein ziemlich perfektes Leben haben könnte und jedem freundlich begegnet, gibt es natürlich vor allem Sarah, deren Neid nur zu nachvollziehbar wirkt. Auch deren Freund Eddie aus ihrer Gothic-Clique war mir irgendwie sympathisch - ganz im Gegensatz zu Sunnyboy Ben.

Spannung ist auf jeden Fall da und ich habe das Buch sehr schnell durchgelesen, weil ich immer wissen wollte, was als Nächstes passieren würde.
Trotzdem gab es für mich auch die ein oder andere Schwachstelle.
Die Szene mit Ben und der Blondine beim Fahrschulwagen habe ich in anderer Form einfach schon zu oft gelesen (wer das Buch bereits gelesen hat, wird wissen, was ich meine).
Hinzu kommt, dass sich mein erster Verdacht schlussendlich bestätigt hat, auch wenn es falsche Fährten gab, die mich beinahe davon abgebracht hätten. Aber eben nur beinahe.
Die Auflösung ging dann auch sehr schnell von statten - da wäre noch ein bisschen mehr Nervenkitzel drin gewesen.
Aus diesen Gründen ziehe ich bei meiner Bewertung einen Stern ab. Trotzdem hat mir das Buch insgesamt sehr gut gefallen und vor allem das Ende war geradezu revolutionär, auch in Bezug auf die Märchenvorlage.

Fazit


"Blut ist im Schuh" ist eine spannende Neuinterpretation von Aschenputtel, die Elemente aus dem Märchen aufgreift und auf interessante Weise ummodelt.
Perfekt für die vom Verlag angegebene Zielgruppe: Mädchen ab 12. Für Ältere eventuell ein wenig zu vorhersehbar, aber dennoch unterhaltsam und lohnenswert.

http://aislingbreith.de/wp-content/uploads/2012/10/Planet-Girl.jpg 


Für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanke ich mich bei Bianka &
 

3 Kommentare:

RoM hat gesagt…

Grüß Dich, Lainybelle.
Die Story aus drei verschiedenen Perspektiven vorgeführt zu bekommen, ist kein schlechter Zug. Ich darf dann wohl vermuten, daß auch Sarah eine Goth ist?!

Interessant dürfte auch die Abänderung beim blutigen Schuh ausgefallen sein. Die Märchenversion ist dann doch reichlich brutal ausgefallen. :-)

bonté

Filo hat gesagt…

Das Buch sieht wirklich toll aus, auch wenn rosa jetzt auch nicht so meine Farbe ist xD Und die Geschichte klingt eigentlich auch ziemlich gut - vor allem liebe ich so modernisierte Märchen xD Schöne Rezi jedenfalls, werde mir das Buch bestimmt merken^^

LG Filo

Lainybelle hat gesagt…

Ja, Sarah ist auch Goth, aber man merkt deutlich, dass es eine Fassade ist, hinter der sie ihre Unsicherheit versteckt.

Na ja - es ist ja ein Jugendbuch. Sooo brutal war es daher nicht :D