Dienstag, 15. Dezember 2015

Level 6 - Michelle Rowen

Rezension zu "Level 6 - Unsterbliche Liebe"
von Michelle Rowen

Broschiert: 352 Seiten
Verlag: MIRA Taschenbuch (10. Februar 2014)
ISBN-13: 978-3862788781
Originaltitel: Countdown


Worum geht's?


"Sei vorsichtig, kleines Mädchen", warnte er mich. "Sehr vorsichtig. Einige Geheimnisse töten schneller als irgendein Level dieses Spiels."
(S. 169)

Kira ist sechzehn und vollkommen auf sich allein gestellt, seit sie ihre Familie verloren hat.
Als sie sich kurz nach einem Ladendiebstahl in einer dunklen Zelle wiederfindet, zusammen mit Rogan, einem verurteilten Mörder, kann sie sich nicht erinnern, wie sie dorthin gelangt ist und wer die Leute sind, die sie gefangen haben. Doch schneller, als ihr lieb ist, erfährt sie, dass Rogan und sie als Team in der Gameshow "Countdown" auftreten sollen. Jedes Level wird live an die Abonnenten des Senders übertragen. Jedes Level kann Kira und Rogan das Leben kosten. Zusammenzuhalten ist ihre einzige Möglichkeit. Doch wie soll Kira einem Mörder vertrauen?

Was mich neugierig gemacht hat:


In diesem Fall war es ganz klar der Inhalt - die Idee mit der Gameshow klang gut.
Die Aufmachung des Buches dagegen gefällt mir leider gar nicht. Die abgebildeten Personen sind viel zu alt, um Kira oder Rogan darstellen zu können, ich hätte mich bei der Covergestaltung nicht unbedingt für Rosa entschieden (lieber etwas Bedrohlicheres), und der Untertitel ist einfach geschmacklos. Ernsthaft, was soll das? Es gibt zwar eine Liebesgeschichte, aber "Unsterbliche Liebe" ist einfach abgedroschen und passt nicht richtig zur Geschichte.

Wie es mir gefallen hat:


"Level 6" war seinerzeit ganz oben auf meiner Wunschliste, bis ich es dann mal irgendwo mitbestellt habe. Eine Weile habe ich es mir dann auf dem SuB aufgehoben.
Ich hatte recht hohe Erwartungen - die sind allerdings leider nur ansatzweise erfüllt worden.
Die Geschichte basiert auf guten Ideen, aber es hapert, was die Spannung und die Emotionen angeht. Ich konnte mich oft nicht in die Figuren hineinfühlen und habe eher beobachtet als "miterlebt".

Vom "Spiel" selbst hatte ich etwas anderes erwartet. Bei den Leveln kam nur selten Spannung auf, da man durch den Super-Untertitel ja schon wusste, dass Kira und Rogan A) nicht sterben und B) sich nicht auf ewig hassen würden.
In Situationen, in denen die beiden eigentlich wirklich in Panik hätten sein müssen und es brenzlig für sie wurde, fingen sie dann plötzlich an, wichtige Gespräche zu führen.
Zwar war ich immer wieder neugierig, was den beiden als Nächstes bevorstehen würde, aber insgesamt wäre da noch Luft nach oben gewesen.

Als ich in der Danksagung schließlich gelesen habe, dass das Buch lediglich für junge Erwachsene umgeschrieben wurde, ist mir einiges klar geworden. Man erkennt, dass die Geschichte mal eine andere war, und stellenweise wirkt die Ansprache an die neue Zielgruppe daher etwas künstlich.
Ich würde sie so nun eher als Teeny-Roman sehen und nicht als YA.

Gute Seiten hat die Geschichte aber auch, denn die Hintergrundstory und Familiengeschichten von Kira und Rogan waren durchaus interessant und unvorhersehbar.
Totale Langeweile kam nicht auf, aber einen Pageturner würde ich das Buch trotzdem nicht nennen.

(Für wen) Lohnt es sich?


"Level 6" ist ein Jugendbuch mit einer interessanten Hintergrundidee, die aber besser hätte umgesetzt werden können. Ich denke, für Mädchen zwischen 14 und 17, die das Genre gerne lesen, könnte es etwas sein. Für Ältere, die immer noch gern Jugendbücher lesen, würde ich es nicht unbedingt empfehlen.
 

In einem Satz:


"Level 6" ist ein unterhaltsames Buch, doch leider ist einiges an Potenzial verloren gegangen, das die spannende Grundidee gehabt hätte - die Autorin hätte ihre ehemalige Geschichte nicht für junge Erwachsene umschreiben sollen (denn man merkt, dass sie bloß einen anderen Stoff umgewandelt hat), sondern lieber noch einmal ein ganz neues Projekt daraus machen sollen; das hätte den tollen Ansätzen sicher gut getan. 

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